"Krisenherd Übersetzung" : Konflikte in der Zusammenarbeit zwischen AuftraggeberInnen und ÜbersetzerInnen

Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Zusammenarbeit von freiberuflichen Übersetzerinnen und Übersetzern mit deren Auftraggeberinnen und Auftraggebern und geht auf den Aspekt ein, inwieweit dabei Konflikte entstehen können. Basierend auf dem Modell des Translatorischen Handelns nach Justa Holz-Mänttäri, der Actor-Network-Theory nach Bruno Latour und der Translators Agency nach Kristiina Abdallah werden zwei Hypothesen überprüft. Zum einen wird davon ausgegangen, dass freiberufliche Übersetzerinnen und Übersetzer sowohl für Direktkundinnen und kunden als auch für Agenturen arbeiten, dass divergente Vorstellungen bezüglich der Leistungserbringung vorherrschen und dass elektronische Ressourcen dabei zunehmend mehr Einfluss auf den Arbeitsprozess nehmen. Zum anderen wird angenommen, dass während der Zusammenarbeit Konflikte entstehen können, weil einander beim Delegieren von Aufgaben im Übersetzungsprozess Informationen vorenthalten werden. Zur Überprüfung der beiden Hypothesen wurden Leitfadeninterviews, die nach dem SPSS-Prinzip nach Cornelia Helfferich erstellt wurden, mit 11 freiberuflichen Übersetzerinnen geführt. Die Interviews wurden mit dem Analyseinstrumentarium der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet und analysiert. Aus den Ergebnissen der Analyse lässt sich schließen, dass die Zusammenarbeit mit beiderlei Art von Auftraggeberinnen und Auftraggebern besteht, dass in Bezug auf Leistungsumfang Diskrepanzen bestehen und mangelnde Informationsweitergabe im Netzwerk Potential für Konflikte birgt.This thesis deals with the cooperation between freelance translators and their clients as well as with aspects that may lead to conflicts while working together. Based on Justa Holz-Mänttäris Theory of Translatorial Action, Bruno Latours Actor-network theory and Kristiina Abdallahs Translators Agency, two hypotheses are being examined.On the one hand, it is assumed that freelance translators work for agencies as well as for clients, that there are different opinions on what freelance translators have to do and that electronic resources exert an increasing influence on the working process.On the other hand, there is the assumption that conflicts may arise if freelance translators do not get enough information from their clients on what is required from them. In order to examine the two hypotheses, semi-structured interviews have been created, based on the SPSS-principle by Cornelia Helfferich. They have been conducted with 11 freelance translators and then analysed on the basis of Philipp Mayrings qualitative content analysis. The results of the analysis show that freelance translators cooperate with both types of clients, that there are discrepancies about what is required from them and that insufficient information in the working network may cause conflicts.vorgelegt von Elisabeth Auer, BAZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2017(VLID)242284